Studentische Projekte

Im Rahmen des N-Moduls werden fachrichtungsübergreifend Forschungsprojekte von Masterstudierenden umgesetzt. Ziel dabei ist es, die Planung, Durchführung, Auswertung und Präsentation über einen ganzes Semester zu gestalten und die Ergebnisse auf einer seminarübergreifenden Online-Tagung Kommiliton*innen und Lehrenden vorzustellen.

Hier finden Sie eine Auswahl an realisierten Projekten aus dem Wintersemester 2020/2021. 

Qualitative Forschung zu subjektivem Erleben der COVID-19 Pandemie von Nutzer*innen mit einer kognitiven Beeinträchtigung in stationären Wohnformen der Lebenshilfe Hannover

Im Rahmen des N-Projektes wurden Nutzer*innen mit einer kognitiven Beeinträchtigung von insgesamt vier stationären Wohnsettings zum subjektiven Erleben der COVID-19 Pandemie befragt. Begleitet wurde das Projekt von Dr. Heike Lubitz, pädagogische Leiterin der Lebenshilfe Hannover. Geplant, durchgeführt und ausgewertet wurde das Projekt von Frederike Arndt und Gabriele Fritz im Rahmen des N-Projekts im Masterstudiengang Lehramt Sonderpädagogik. Die Befragung wurde als teilstrukturierte Gruppendiskussion mit vorbereiteten Fragen in leichter Sprache geplant und durchgeführt. Das Lebensqualitätsmodell nach Seifert in Anlehnung an Felce &Perry (1997) diente dem Projekt durch verschiedene Kategorien des subjektiven Wohlbefindens als Grundlage und wurde zur Generierung der Fragen sowie zur Kategorisierung der Ergebnisse (siehe Beispiel Folie 12 der Ergebnispräsentation) herangezogen. Exemplarisch für die befragten Gruppen wurden Aussagen der Nutzer*innen zitiert bzw. paraphrasiert. Wie zu erwarten, gab es in der Ergebnissicherung Häufungen im Bereich des "Aktivitätsbezogenen" sowie des "Sozialen Wohlbefindens". Dies wird aus der grafischen Darstellung ersichtlich. In allen vier Settings übergreifend wurden die Kontakteinschränkungen sowie das Zurechtkommen mit Veränderungen im Alltag insgesamt negativ bewertet, der Aktivitätsverlust wurde in drei Settings bemängelt. Allerdings gab es auch positive Aspekte der Pandemie, wie z. B. ausschlafen zu können und besondere kreative Einfälle des Personals der Lebenshilfe für die Bewohner*innen (z. B. Notfall-Kiosk im Haus und besondere Aktivitäten im Wohnbereich). Einige Nutzer*innen wünschten sich Möglichkeiten zur Nutzung digitaler Medien. Auf diese Weise könnte unter anderem ermöglicht werden, Kontakte während der Beschränkungen weiterhin aufrecht zu erhalten. Unterstützt wurde das Projekt seitens der Universität von Hanna Stahlhut.

Frederieke Arndt & Gabriele Ute Fritz

Ergebnis eines Wohnstettings

Berufswahlmotive im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Im Rahmen des N-Projektes ging es uns um die Erhebung von Motiven von Masterstudierenden des Lehramts für Sonderpädagogik bezüglich ihrer zukünftigen Berufswahl. Durch eine qualitative Untersuchung wollten wir Entscheidungen und die dahinterstehenden Motive herausarbeiten. Dabei ging es uns darum, den Entscheidungsprozess ihrer zukünftigen Berufswahl zwischen der Arbeit an einer Förderschule oder einer Regelschule in den Fokus der Untersuchung rücken zu lassen. Hierfür führten wir leitfadengestützte Interviews mit Masterstudierenden des Lehramts Sonderpädagogik mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und werteten diese mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) aus. 

Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 stehen Schulen in der Pflicht, sich zu inklusiven Schulen weiterzuentwickeln. Eine große Herausforderung, die aus der Theorie schnellstmöglich in die Praxis umgesetzt werden soll. Die Verpflichtung ein inklusives Bildungssystem zu errichten, soll allen Schülerinnen und Schülern (unabhängig davon, ob ein sonderpädagogischer Förderbedarf vorliegt oder nicht) die Möglichkeit bieten, eine Regelschule zu besuchen. Die Umsetzung erfolgt verlangsamt und ist in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich weit vorangeschritten (vgl. Klemm 2015, S. 36). So befinden sich zurzeit die Förderschulen zum Teil in ihrer Auflösung oder Umstrukturierung. Dabei bildet die Förderschule geistige Entwicklung eine Ausnahme, da sie trotz Umstrukturierungsprozesse zumeist bestehen bleibt. Dieser Umstand bietet vielfältige Möglichkeiten einer vertiefenden Betrachtungsweise. Nach Fock et. al. (2001) bilden die Motive von Sonderpädagogikstudierenden „einen weißen Fleck inmitten der ansonsten so sorgfältig vermessenen Studien- und Berufswahlmotive.“ Dies nahmen wir als Anlass, um an bisherige Ergebnisse anzuknüpfen und sich näher mit Motiven der Berufswahl von Studierenden der Leibniz-Universität Hannover auseinanderzusetzen.

Lisa Günther, Maxi Keldenich, Lukas Morawitzky & Max Zörner

Literatur

  • Fock, C., Glumpler, E., Hochfeld, I. & Weber- Klaus, S. (2001). Studienwahl: Lehramt Primarstufe. Berufs- und Studienwahlorientierung von Lehramtsstudierenden. In E. Glumpler & C. Fock (Hrsg.), Frauen in pädagogischen Berufen. Band 2: Lehrerinnen (S. 212-240). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
  • Mayring, P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim: Beltz.

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© Roland Schneider/Bilderraum Fotostudio
Jonathan Klix
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
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