Forschungsprojekte

  • Laufende Projekte

    Promotionsprojekt:

    „Schulpflichtig, förderbedürftig, ausgegrenzt – Eine kulturvergleichende Studie über Verhaltensstörungen“ (Arbeitstitel)     

    Betreuung: Prof. Dr. Birgit Herz

    Laufzeit: ab 2019

    Projektbeschreibung:

    Epidemiologische Studien (vgl. etwa Ihle & Esser 2002; Ellinger & Stein 2012) belegen, dass Verhaltensstörungen ein gesellschaftlich verbreitetes Problem darstellen. Dabei sind Auffälligkeiten im Sozialverhalten und emotionalem Erleben nicht situativ, sondern eine Folge aus Erfahrungen von Vernachlässigung, Ausgrenzung, sozialer Deklassierung, Missachtung und Gewalt (vgl. Crain 2013). Die Zielgruppe des wissenschaftlichen Diskurses um Verhaltensstörungen ist in ihrer Ausprägungsform, Intensität und Dauer so heterogen, dass eine klare Beschreibung der Klientel nur begrenzt möglich ist. Die Definition von Verhaltensauffälligkeiten wird durch die Heterogenität der Symptomatik sowie der individuellen Problemlagen erschwert.

    Mit der UN BRK erlebt internationale Debatte schulischer Inklusion aller Kinder und Jugendlichen weltweit neuen Aufschwung. Besonders das mit Artikel 24 in Kraft tretende Recht auf ein inklusives Bildungssystem führt zur einem Perspektivwechsel im Umgang mit Exklusions- und Separationspraktiken. Die praktische Umsetzung des Leitgedankens ist international verschieden und abhängig von dem soziohistorischen, ökonomischen sowie politischen Kontext des jeweiligen Landes. Dabei gibt es keine allgemein geltenden Standards im Verständnis darüber, was unter „Behinderung“ verstanden wird und wer inkludiert werden soll, was eine international vergleichende Inklusionsdebatte erschwert (vgl. Leonhardt 2018, 12). Das Promotionsvorhaben „Schulpflichtig, förderbedürftig, ausgegrenzt“ – Eine kulturvergleichende Studie über Verhaltensstörungen“ forciert das Verständnis sowie die praktische Umsetzung des Inklusionsgedankens im Umgang mit der heterogenen Zielgruppe unter den Parametern eines partizipativen Forschungsgedankens und eröffnet einen wechselseitigen Transfer darüber, ob und wie das Recht aller Kinder und Jugendlichen auf uneingeschränkte Bildungsteilhabe gesichert wird. Ziel der Studie ist, die Gestaltung inklusiver Umbauprozesse in verschiedenen Kontexten unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu innovieren. Die Konkretisierung dieses partizipatorischen Forschungsvorhabens findet anhand einer ethnologischen Feldstudie statt. Dabei wird eine konsequente Perspektivübernahme eines Landes des Globalen Südens fokussiert – hier: Peru.

     

    Literatur:

    Crain, F. (2013): Gelingt Integration? Schweizer Zeitschrift für Heilpädagogik (19), S. 35-41.

    Ehlers, A. (2012): Ich bin mir und dir fremd! Schulpflichtig, förderbedürftig und – ausgegrenzt!, in: Erdély, A., Schmidtke, H.P., Sehrbrock, P. (Hrsg.): International vergleichende Heil- und Sonderpädagogik weltweit. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

    Ellinger, S. & Stein, R. (2012): Effekte inklusiver Beschulung: Forschungsstand im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. In: Empirische Sonderpädagogik 2012 (2).

    Ihle W. & Esser, G. (2002): Epidemiologie psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter, in Psychologische Rundschau 53. Hogrefe Verlag, S. 159-169. Verfügbar unter: doi.org/10.1026//0033-3042.53.4.159

    Leonhardt, A. (2018): Schulische Inklusion aus nationaler und internationaler Sicht, in: Leonhardt, A. & Pospischil, M. (Hrsg.): Internationale Ansätze zur schulischen Inklusion. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 11-32.


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    Projektdurchführung: Hannah Thiel

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  • Abgeschlossene Projekte

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