Michelle Müller

Akademische Sprachtherapeutin in einer logopädischen Praxis

1. Welcher beruflichen Tätigkeit gehst Du aktuell wo nach? Kannst du einen Einblick in deine Aufgaben(-bereiche) geben?

Ich arbeite in einer kleinen logopädischen Praxis und führe dort Sprach-, Sprech- und Schlucktherapien bei Kindern und Erwachsenen durch. Meine Arbeit beinhaltet den gesamten Ablauf einer Therapie von der Organisation der Termine über die Anamnese, Diagnostik sowie der Therapieplanung, -durchführung und -evaluation. Darüber hinaus führe ich auch Hausbesuche bei neurologisch erkrankten Patientinnen und Patienten und in Pflegeheimen durch.

2. Du hast den Masterstudiengang Sonderpädagogik und Rehabilitationswissenschaften mit dem Studienschwerpunkt Sprach- und Kommunikationstheorie an der Leibniz Universität Hannover studiert. Warum hast du für diesen Masterstudiengang als konsekutiven Studiengang zu deinem Bachelor entschieden?

Ich habe mich für den Master mit dem Schwerpunkt Sprach- und Kommunikationstherapie entschieden, da ich eine Zulassung als Sprachtherapeutin für die Behandlung aller Störungsbilder erwerben wollte. Zudem wollte ich weitere Forschungsmethoden kennen lernen und mir die Möglichkeit schaffen Dozententätigkeiten an der Universität durchführen zu können.

3. Welche Studieninhalte haben dich während des Studiums besonders begleitet oder besonders angesprochen/geprägt?

Grundsätzlich möchte ich betonen, dass jene Veranstaltungen, Projekte und Seminare prägend und besonders lehrreich waren, die von Dozierenden durchgeführt wurden, die neben der theoretischen Arbeit an der Uni auch in einer Praxis oder Rehaeinrichtung gearbeitet haben. So war gewährleistet, dass wir eine gute Verknüpfung von Theorie und Praxis und einen realistischen Eindruck vom Alltag der späteren Arbeit bekamen. Dementsprechend kann ich sagen, dass alle Praktika und insbesondere die Supervision dieser für mich wertvoll waren.

4. Hast du schon vor oder während des Studiums eine Vorstellung über deinen weiteren beruflichen Werdegang nach dem Studium gehabt? Und wie lief der Übergang vom Studium in den Beruf bei dir ab?

Ja, das hatte ich, weil es bereits im Bachelorstudium mein Ziel war in einer sprachtherapeutischen oder logopädischen Praxis zu arbeiten. Dementsprechend habe ich bereits im Bachelorstudium einen Tag pro Woche in einer logopädischen Praxis Praktika gemacht. Im Masterstudium war ich dann für die Durchführung von Kindertherapien als Werksstudentin in einer Praxis angestellt und wurde dort nach dem Studium fest angestellt. Meine derzeitige Arbeitsstelle habe ich ebenfalls durch frühere Praktika bekommen.

5. Was würdest du Studieninteressierten und Studierenden des Masterstudiengangs gerne mitgeben?

Ich empfehle allen Studierenden, die als Therapeutinnen und Therapeuten arbeiten möchten, unbedingt freiwillige Praktika zu machen und in diesem Rahmen im Verlauf des Studiums immer mehr Verantwortung zu übernehmen und sich selber herauszufordern. Denn mit der ersten Stelle nach dem Studium muss man sowohl die Abläufe einer Praxis oder Rehaeinrichtung, die gesamte Organisation sowie die Planung und Behandlung durchführen können und das ist für den Anfang wirklich viel. Wenn man dies aber nach und nach bereits im Studium kennen lernt und sich ausprobieren kann, sind der Start in das Berufsleben und die damit verbundene Verantwortung deutlich leichter.