Wie gestaltet sich Interaktion mit Teilnehmenden, deren Kommunikationsfähigkeiten von typischen Mustern abweichen? Die Atypical Interaction Conference (AIC) richtet sich an Wissenschaftler:innen, die dieser Frage mit Methoden der Konversations- und multimodalen Interaktionsanalyse nachgehen. In diesem Jahr fand die Tagung vom 10.-12. Juni in Linköping (Schweden) statt. Die vielseitigen Beiträge beschäftigten sich u.a. mit der Interaktion im Kontext von Autismus, Unterstützter Kommunikation, Taubblindheit und Demenz. Unter dem diesjährigen Titel und Leitgedanken der AIC - ,,Relations, innovations, applications‘‘ – wurden erstmals auch Forschungsprojekte aus den Bereichen der Interaktion mit künstlicher Intelligenz, Robotern und Tieren vorgestellt.
Die Abteilung für Pädagogik im Kontext geistiger Behinderung des IfS war mit zwei Beiträgen auf der AIC 2025 vertreten:
Prof. Dr. Imke Niediek und Mia Luckmann gaben in ihrem Vortrag ,,A look into the classroom: How teachers use aided language input and (immersive) modeling to promote student’s use of communication aids’’ Einblicke in die Analyse von Videomaterial aus Unterrichtssituationen an einem Förderzentrum. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie Lehrkräfte Strategien der Kommunikationsförderung in der Interaktion mit Schüler:innen umsetzen, die alternative Kommunikationsformen (z.B. elektronische Kommunikationshilfen) nutzen. Prof. Dr. Imke Niediek und Jonathan Klix stellten im Rahmen einer Postersession ein geplantes Forschungsprojekt vor, das in Kooperation mit Prof. Dr. Ulla Licandro (Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik, Universität Oldenburg) aktuell entwickelt wird. Beide Beiträge zeigten ,,Work in Progress‘‘. Gerade deshalb war der Austausch mit den internationalen Teilnehmenden der Tagung so spannend und brachte viele wertvolle Impulse für die weitere Forschungsarbeit.