Abgeschlossene Projekte

  • Child-Wellbeing: International Cooperation. Interagency Collaboration to safeguard the welfare of children and young people

    Projektdurchführung

    Prof. Dr. Birgit Herz 

    Kristin Balbach

    im Kooperationsverbund mit: Prof. Dr. Jane Callaghan (University of Stirling)

    Laufzeit

    01. April 2021 – 30. August 2022

    Projektbeschreibung

    Das Forschungsprojekt „Child Wellbeing: International Cooperation” fundiert eine gemeinsame verbindliche und längerfristige Forschungskooperation zwischen der Abteilung Pädagogik bei Verhaltensstörungen am Institut für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover (LUH) und des „Centre for Child Wellbeing and Protection“ an der University of Stirling. Im Mittelpunkt steht in der ersten Projektphase eine Explorationsstudie zur Erforschung jener Faktoren, die die multi- und interprofessionelle Zusammenarbeit im Kinderschutz – insbesondere zwischen schulischen und außerschulischen Partner*innen – erschweren und/oder unterstützen.

    Mit der Einführung des Bundeskinderschutzgesetzes (BKiSchG) am 1. Januar 2012 wurde ein bundeseinheitlicher Meilenstein institutionsübergreifender Kooperation und Vernetzung im Kinderschutz etabliert. Eines seiner Kernziele ist die Entwicklung interdisziplinärer Kinderschutz-Netzwerke (vgl. Abs. 1 § 3 KKG), in welche nun auch Schulen einbezogen sind (vgl. Abs. 2 § 3 KKG). Lehrkräfte und weitere pädagogisch Professionelle sind bei Anzeichen auf eine Kindeswohlgefährdung Kooperationspartner*innen im Kinderschutzsystem und verpflichtet, diesen nachzugehen, obwohl sie bisher keine kinderschutzspezifischen Kenntnisse erwerben konnten.

    Kernziel pädagogischer Professionalität ist hier die Schaffung eines institutionellen und personellen Rahmens, der eine multiprofessionelle und fallübergreifende Zusammenarbeit bei (drohender) Kindeswohlgefährdung zugunsten eines nachhaltigen, präventiven und partizipativen Kinderschutzes zu maximieren erlaubt. Das binationale Forschungsprojekt „Child Wellbeing: International Cooperation” setzt sich zum Ziel, mit den Forschungsergebnissen bestehende Barrieren im Kinderschutz abzubauen und innovative Strategien für eine multiprofessionelle und fallübergreifende Zusammenarbeit bei (drohender) Kindeswohlgefährdung zugunsten eines nachhaltigen, präventiven und partizipativen Kinderschutzes zu entwickeln.

  • Erprobung einer Adaptation der Beziehungsachse der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik im Kindes- und Jugendalter (OPD-KJ-2) für schulische Handlungsfelder (2019-2020)

    Projektdurchführung

    Dr. Jan Hoyer

     

    Laufzeit

    10.2019-02.2020

    Projektbeschreibung

    Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter (OPD-KJ-2) stellt ein differenziertes klinisch-therapeutisches Diagnoseinstrument dar, welches für die schulische Praxis bisher nicht adaptiert worden ist und noch nicht unter dem Aspekt schulischer Einsatzmöglichkeiten diskutiert wird. Die OPD-KJ-2 kann den aktuellen Ansprüchen an sonderpädagogische Diagnostik im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung gerecht werden, liegt aber nicht in handhabbarer und operationalisierter Form für den schulischen Kontext vor.

    In diesem Projekt soll die Beziehungsachse sowie die Strukturachse der OPD-KJ-2 für schulische Handlungsfelder als Instrument zur Hypothesenbildung, zur Reflexion und zur Entwicklung von Förderzielen erprobt und die Erprobung ausgewertet werden. 

    Gefördert wurde das Projekt durch Studienqualitätsmittel des Instituts für Sonderpädagogik.

  • InproKiG - Qualifizierungsmodule für die interprofessionelle Kooperation in inklusiven Grundschulen – Entwicklung & Evaluation des Manuals InproKiG (2018-2021)
    Logo: Förderung BMBF Logo: Förderung BMBF Logo: Förderung BMBF
    Logo: InproKiG web Logo: InproKiG web Logo: InproKiG web

    Laufzeit

    erste Projektphase 2018-2021

     

    Projektbeschreibung

    Inklusive primarpädagogische Bildungsangebote erfordern eine enge und abgestimmte interprofessionelle Kooperation des multidisziplinären Schulteams. Nationale wie internationale Studien zeigen, dass insbesondere IntegrationshelferInnen, die Kinder mit besonderen Unterstützungs- und Förderbedarfen im Unterricht begleiten, bislang unzureichend in die berufsübergreifende Zusammenarbeit eingebunden sind.

    Das Kernanliegen des geplanten Forschungs- und Entwicklungsprojektes liegt daher darin, eine berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahme des pädagogischen Personals an inklusiven Grundschulen für die interprofessionelle Zusammenarbeit mit internen wie externen Kooperationspartnern zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Die Inhalte der zu entwickelnden Qualifizierungsmodule InproKiG werden an eine vorhergehende Bedarfsanalyse des Personals an inklusiven Grundschulen angepasst.

    Eine Erprobung erfolgt, indem die Weiterbildungsmaßnahme mit Schulteams an insgesamt 15 inklusiven Grundschulen in den Bundesländern Niedersachsen und Hessen durchgeführt wird. In der ersten Förderphase schließt die Erprobungsphase mit einer Evaluation ab, in der die teilnehmenden Schulteams zu ihren Erfahrungen mit der Umsetzung der Qualifizierungsinhalte sowie dem erlebten kurzfristigen Nutzen im Hinblick auf die interprofessionelle Zusammenarbeit in ihrer Bildungseinrichtung befragt werden.

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    Posterpräsentation auf der 33. Internationalen Jahrestagung der Inklusionsforscher*innen am 20.02-22.02.2019 in Berlin

  • Vom „Allgemeinen“ zum „Besonderen" (2013-2020)

    Untertitel: Analyse der Datenlage zur inklusiven Schulpraxis unter besonderer Berücksichtigung des Förderschwerpunkts emotionale und soziale Entwicklung. Gegenüberstellung einer empirischen Makro- und qualitativen Mikroanalyse.

    Wissenschaftliche Leitung

    Prof. Dr. Birgit Herz

     

    Projektdurchführung

    Jochen Liesebach

     

    Laufzeit

    seit 2013-2020

     

    Projektbeschreibung

    Untersuchungsgegenstand des Forschungsprojektes ist die Entwicklung integrativer und inklusiver Transformationsprozesse in der Bundesrepublik. Anhand der Daten der Ständigen Konferenz der Kultusminister zur Sonderpädagogischen Förderung in den Bundesländern (KMK-Statistik) wird eine quantitative Analyse vorgenommen, die unter spezifischen Fragestellungen erfolgt. Es werden sowohl Entwicklungen in den einzelnen Bundesländer gegenübergestellt, als auch Entwicklungen aus der Perspektive der jeweiligen Fachrichtungen, wobei der Schwerpunkt der Analyse auf den Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung liegt. Zusammenhänge zwischen verschiedenen Kennzahlen (beispielsweise der Förder- und Inklusionsquote) können über eine längere Zeitachse beobachtet und interpretiert werden.

    Kontrastiert werden diese Ergebnisse in einem zweiten Schritt mit der direkten Inklusionspraxis. Hier soll der Rückgriff weder auf sogenannte Modellprojekte (bzw. -schulen) erfolgen, sondern vielmehr anhand einer inklusiven Stadtteilschule, in einem sozial benachteiligten Einzugsgebiet, die Realität der praktischen Integrationsversuche, die Ausstattung, die Ressourcenzuweisung und -verteilung, sowie der Umgang mit Schülerinnen und Schülern des Förderschwerpunktes erforscht werden.

     

    Download

    Posterpräsentation auf der 53. DGfE-Tagung der Sektion Sonderpädagogik am 26.09.-28.09.2018 in Hamburg

  • Der Umgang in Schulen mit Ordnungsmaßnahmen nach §61 des niedersächsischen Schulgesetzes (2018-2020)

    Projektdurchführung

    Jochen Liesebach

     

    Laufzeit

    erste Projektphase 2018-2019

    zweite Projektphase 2019-2020

     

    Projektbeschreibung

    Ordnungsmaßnahmen sind gestufte Sanktionen, welche in der Regel bei groben Vergehen gegenüber Schülerinnen und Schülern ausgesprochen werden. Dabei ist die Vorgehensweise weites gehend formalisiert und im Niedersächsischen Schulgesetz festgeschrieben (vgl. NDSG §61ff).
    Da aber den Schulen bei der Bewertung der Vergehen Interpretationsspielräume gelassen werden (Was ist eine grobe Pflichtverletzungen, eine nachhaltige Unterrichtsstörungen, oder eine Leistungsverweigerung?), zeigt sich in der Praxis eine große Heterogenität in der Auslegung und im Umgang mit Ordnungsmaßnahmen. Somit wäre eine Fragestellung für das Forschungsprojekt:

    Welche Anlässe sind innerhalb der Schulen für die Verhängung von Ordnungsmaßnahmen verantwortlich?

    Ein weiterer Aspekt der Untersuchung ist die Einhaltung und der Ablauf der Verfahrensschritte, im Umgang mit Ordnungsmaßnahmen. Demnach müssen Ordnungsmaßnahmen von der jeweiligen Klassenkonferenz unter Vorsitz der Schulleitung entschieden werden. Darüber hinaus haben die betroffenen Schülerinnen und Schüler und deren Erziehungsberechtigten die Gelegenheit sich in der Klassenkonferenz zu äußern und sich dabei von vertrauten Personen unterstützen zu lassen (vgl. NDSG §61(6)). Dieser Aspekt, in Verbindung mit der Vorgabe auch „Erziehungsmittel“ von der Klassenkonferenz beschließen zu lassen, verweist auch auf die Möglichkeit des Einsatzes eher „pädagogische“ Interventionen hin, die vor den sanktionierenden Ordnungsmaßnahmen eingesetzt werden könnten. Hierdurch wären weitere Fragestellungen für die Forschungsarbeit möglich, wie beispielsweise:

    Welche Verfahrensschritte werden im Ablauf zur Sanktionierung mit Ordnungsmaßnahmen vorgenommen und regelhaft angewandt?

    Je nach Größe und Umfang der Stichproben sind Vergleiche zwischen Schulen einer Schulform (z.B. Grundschulen, weiterführenden Schulen) und/oder eine schulformübergreifende Vergleichsuntersuchung (z.B. Vergleich Regelschule - Förderschule) vorstellbar. Innerhalb dieser Forschungsarbeit wären weitere Kriterien für eine Analyse des gesammelten Materials denkbar. Falls die erste Teilauswertung der Stichproben ertragreiche Ergebnisse liefert, kann das Projekt über einen längeren Zeitraum fortgeschrieben werden. Aufgrund der großen Bandbreite an Fragestellungen können zudem Teilprojekte innerhalb der Zeitplanung umgesetzt und abgeschlossen werden.

  • Schulische Klientel im Förderschwerpunkt ES (2018-2019)

    Projektdurchführung

     

    Laufzeit

    erste Projektphase SoSe 2018 - WiSe 2019

     

    Projektbeschreibung

    Seit Beginn 2018 wird das Lehr-Lernprojekt „Die Klientel im Förderschwerpunkt ES“ im Rahmen des Master Forschungsmodul LE/SKT angeboten. Ziel ist ein intensiver Austausch und Einbezug der Studierenden während der gesamten Projektphase. Die quantitative Datenerhebung erfolgt in acht niedersächsischen Erziehungshilfeschulen im Rahmen einer Dokumentenanalyse (Schulaktenanalyse, Förderdiagnostische Gutachten, Ausschulungsverfahren etc.).
    Kinder und Jugendliche mit Verhaltensstörungen erweisen sich offensichtlich als „Nagelprobe“ für die inklusive Beschulung (Stein & Ellinger 2015, S. 77 f.).
    Dabei handelt es sich nachweislich um ein wachsendes Klientel mit Mehrfachdiagnosen, bei denen pädagogische Konzepte, therapeutische Interventionen und / oder punitive Kontrollarrangements an ihre Grenzen ihres sozialintegrativen Auftrages gelangen (vgl. Stein & Müller 2015; Opp, Kulig & Puhr 2005). Das Forschungsprojekt greift diese Diskrepanz auf und dient zur Konstituierung des Klientel in diesem Förderschwerpunkt. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche charakteristischen Eigenschaften eine inklusive Beschulung erschweren oder zum Ausschlusskriterium werden.
    Die Forschungsergebnisse sollen kritisch mit Blick auf die aktuelle Forschungslage diskutiert und eingeordnet werden und zur Professionalisierung der Lehrerausbildung beitragen.

    Zentrale Fragestellungen

    Welche Kinder und Jugendliche werden ausgeschult?
    Was sind charakteristische Merkmale der Klientel im Förderschwerpunkt?
    Hat sich die Klientel im Förderschwerpunkt gewandelt?

    Literatur

    Opp, G., Kulig, W. & Puhr, K. (2005): Einführung in die Sonderpädagogik. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
    Stein, R., Ellinger, S. (2015): Zwischen Separation und Inklusion: Zum Forschungsstand im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. In: R. Stein & T. Müller (Hrsg.): Inklusion im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung . Stuttgart: Kohlhammer.
    Stein, R. & Müller, T. (2015). Inklusion im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Stuttgart: Kohlhammer.

  • "KIRELA"- Kinderrechte für Kinder in Laatzen (2016-2017)

    Wissenschaftliche Leitung

    Prof. Dr. Birgit Herz 

     

    Projektdurchführung 

    Dipl.-Erzw. Nora Haertel

     

    Förderung

    BMFSFJ

     

     

    Kooperationspartner

    Netzwerk für Flüchtlinge in Laatzen e.V., Ansprechpartnerin: Frau Mareike Fruth

     

     

    Studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

    Mirjam Lepping, Kartin Hartmann, Laura Scheerbaum, Özlem Özdogan, Pascal Hazko

     

    Laufzeit

    01.04.2016 – 30.03.2017

     

    Projektbeschreibung

    Ausgangspunkt des Forschungsprojektes ist die im Kontext von bekannt gewordenen Fällen von (sex.) Gewalt in Flüchtlingsunterkünften angestoßene Debatte um Bemühungen für einen nachhaltigeren Schutz von Flüchtlingskindern respektive der Umsetzung von Schutzkonzepten in Einrichtungen und Maßnahmen der Flüchtlingshilfe in Deutschland. Neben personellen und räumlichen Standards wird im Zuge dieses Diskurses auch eine Reihe von Mindestanforderungen an die Ausgestaltung von Informations- und Hilfsangeboten für die Kinder und Jugendlichen der betreffenden Einrichtungen und Maßnahmen gefordert (vgl. UBFSK 2015). Diese betreffen, in Anlehnung an ein wie von Kindler (2013,15) vertretenes weites Begriffsverständnis von Kinderschutz zugrunde legend, auch primärpräventive Aspekte in der Bildungs- und Entwicklungsförderung.

    In Kooperation mit dem Netzwerk für Flüchtlinge e.V. der Stadt Laatzen wird derzeitig ein Praxisforschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Herz und Dipl. Erzw. Nora Haertel mit Studierenden des Instituts für Sonderpädagogik der LUH durchgeführt. Im Zuge eines 3-monatigen Praxisforschungsprojektes werden Kindern mit Fluchterfahrung ihre grundlegenden Rechtsansprüche kindgerecht und interessengeleitet mittels verschiedener Themenbausteine vermittelt. Ziel ist es u.a. die demokratischen Handlungs- und Gestaltungskompetenzen der Kinder zu stärken. Darüber hinaus werden im Rahmen partizipativer Lernprozesse auch gemeinsame Möglichkeitsräume für eine (institutionelle) Umsetzung dieser Rechtsansprüche eruiert,  und im Sinne einer „partizipativ gestalteten Risikoanalyse“ (Wolff 2014) für die städtische Flüchtlingssozialarbeit aufbereitet. Die Entwicklung sowie die praktische Durchführung des Projektes werden durch eine fachwissenschaftliche Analyse des Handlungsfeldes vorbereitet und während des Prozesses empirisch begleitet.

  • Historiographische Studie über die Sektion Sonderpädagogik (2015-2016)

    Förderung durch

    Sektion Sonderpädagogik in der DGfE

     

    Wissenschaftliche Leitung

    Prof. Dr. Birgit Herz

     

    Projektdurchführung

    Prof. Dr. Birgit Herz

     

    Laufzeit

    2015 – 2016

     

    Projektbeschreibung

    1968 wurde die Sektion Sonderpädagogik als eigenständige Sektion in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (GDfE) an der Universität Göttingen gegründet. 2015 konnte sie das 59jährige Jubiläum ihrer turnusmäßigen Dozentinnen- und Dozententagungen an der Universität Basel feiern.

    Das Forschungsprojekt untersucht die Entwicklung innerhalb der Sektion vor allem im Hinblick auf wissenschaftstheoretische Diskurslinien, Positionierungen der sonderpädagogischen Studienstätten in der Bundesrepublik, Schweiz und Österreich sowie der personellen Verflechtungen mit führenden Fachverbänden.

    Im dialektischen Spannungsverhältnis in Bezug auf die Allgemeine Erziehungswissenschaft, Schul- und Sozialpädagogik soll die Untersuchung einen Transfer auf die aktuelle Entwicklung inklusiver Schullandschaften erlauben.   

     

    Veröffentlichungen

    Herz, Birgit (2016): Zur historischen Proximetrie einer Wissenschaftsdiszipin: Sonderpädagogik und die Dialektik von Inklusion und Exklusion. In: Sturm, T./Köpfer. A./Wagener, B. (Hrsg.): Bildung und Erziehungsorganisationen im Spannungsfeld von Inklusion und Ökonomisierung. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt KG.

    Herz, Birgit (2017): Zur historischen Proximetrie einer Wissenschaftsdisziplin. Sonderpädagogik und die Dialektik von Inklusion und Exklusion. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt KG.

  • AdressatInnenperspektive auf inklusive und segregierende Förderung bei Beeinträchtigung der emotionalen und sozialen Entwicklung in der Primarstufe (2015-2016)

    Förderung durch

    Max-Traeger-Stiftung

     

    Wissenschaftliche Leitung

    Prof. Dr. Birgit Herz

    Projektleitung

    Dipl.-Sozialpäd. Matthias Meyer

     

    Studentische Mitarbeiterinnen

    Katharina Barthold, Alina Marie Kramer, Nele Peschutter, Fiene Weigel

    Laufzeit

    01.01.2015 – 30.06.2016

     

    Projektbeschreibung

    Untersuchungsgegenstand des Forschungsprojektes ist eine Studie über inklusive und segregierend ausgerichtete Beschulungsformen für Kinder mit Verhaltensstörungen in ausgewählten Bundesländern. Im Sinne einer AdressatInnenorientierung sollen die aktuellen Entwicklungslinien und der Satus quo der gegenwärtigen Schulwirklichkeit aus der Sicht von betroffenen Schülerinnen und Schülern untersucht werden. Die Erfassung der Sicht der Schülerinnen und Schüler erfolgt durch eine quantitative Fragebogenerhebung im inklusiven sowie im segregierenden Schulsetting. Die Eltern der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler werden in der Untersuchung mittels eines Elternfragebogens als AdressatInnen zweiter Ordnung befragt. Im Fokus der Untersuchung steht eine Analyse verschiedener Dimensionen schulischen Wohlbefindens. Mithilfe dieser Untersuchungsergebnisse werden einzelne, auf die Bedarfe der Schülerinnen und Schüler angepasste Faktoren schulischer Qualität systematisch erfasst.

  • QuAliFI- Qualifizierung und Anspruch an Professionalität im Feld der Integrationshilfe: Eine Studie über die Situation der Integrationshilfe im Kontext von Inklusion und (de-) Professionalisierung am Beispiel der schulischen Erziehungshilfe (2015-2016)

    Wissenschaftliche Leitung

    Prof. Dr. Birgit Herz

     

    Projektdurchführung

    Dipl.-Sozialpäd. Matthias Meyer, Jochen Liesebach

     

     

    Laufzeit

    2015 – 2016

     

     

    Projektbeschreibung

    Der Umsetzungsprozess der UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 stellt sich bezogen auf die einzelnen Bundesländer sehr unterschiedlich dar. Dabei spielen sowohl unterschiedliche Gesetzgebungen, als auch länderspezifische Strukturen und Traditionen eine entscheidende Rolle, in welcher Form und unter welchen Bedingungen die Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarf realisiert wird. Darüber hinaus bestehen nicht nur zwischen, sondern vielfach auch innerhalb der Bundesländer erhebliche Unterschiede. Diese Entwicklungen verändern das Berufsbild und die Ansprüche an Professionalisierung innerhalb der schulischen und außerschulischen Erziehungshilfe. Inwiefern sich der Einsatz von Schulassistenz auf die pädagogische Qualität auswirkt, ist sowohl im deutschsprachigen als auch im englischsprachigen Raum nicht hinreichend erforscht. Vor diesem Hintergrund ergeben sich Fragestellungen zur (De-)Professionalisierung im Rahmen der Umsetzung von Inklusion im Feld der Erziehungshilfe. Untersuchungsgegenstand des Forschungsprojekts ist eine Bestandsaufnahme und Analyse des Einsatzes von Schulassistenz im Rahmen der Erziehungshilfe. Die Ergebnisse sollen zu inklusionsstärkenden Handlungsempfehlungen für den Einsatz von Schulassistenz in der schulischen und außerschulischen Praxis beitragen.   

     

     

    Veröffentlichungen

  • Pädagogische Professionalisierung mittels Begleitung von Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen (2015-2016)

    Förderung durch

    Studienqualitätsmittel

     

    Wissenschaftliche Leitung

    Jun.Prof. Dr. David Zimmermann

    Projektdurchführung

    M.Ed. Ulla Johanna Schwarz (02/2015–01/2016)

    M.Ed. Christoph Müller (ab 02/2016)

     

    Laufzeit

    SoSe 2015 – WiSe 2016/17

     

    Projektbeschreibung

    Pädagog_innen sehen sich in der Interaktion mit sozial und emotional schwer belasteten Kindern und Jugendlichen häufig mit herausfordernden Verhaltensweisen und einem konflikthaften Beziehungsgeschehen konfrontiert. In dem vorliegenden, aus Studienqualitätsmitteln finanzierten Projekt soll diesen berufsspezifischen Anforderungen begegnet werden, indem Studierenden der Sonderpädagogik ermöglicht wird, sich im Hinblick auf die Reflexion und Gestaltung pädagogischer Beziehungsprozesse zu professionalisieren.


    Im Mittelpunkt des Projekts stehen ehrenamtliche, auf ein Jahr angelegte verlässliche Begleitungen von Kindern und Jugendlichen mit Zwangsmigrationshintergrund, deren biografische und aktuelle Erfahrungen sich als langfristige Krisensituation auffassen lassen, durch M.A.- und M.Ed.-Studierende. Als Kooperationspartner konnten niedersächsische Sprachlernklassen und ein Träger der freien Jugendhilfe gewonnen werden. Das Begleitprojekt soll zum einen den emotional-sozial schwer belasteten Kindern und Jugendlichen neue, förderliche Beziehungserfahrungen ermöglichen. Durch eine intensive, fallbezogene Auseinandersetzung mit dem Beziehungseschehen in Reflexions- und Supervisionsveranstaltungen soll zum anderen die pädagogische Verstehens- und Handlungskompetenz der Studierenden im Umgang mit schweren psycho-sozialen Belastungen ausgebildet werden.


    Eine geplante wissenschaftliche Begleitforschung mittels qualitativer Interviews zielt auf die Erschließung der Beziehungserfahrungen der Beteiligten sowie des Professionalisierungsgewinn der Studierenden.

     

    Projektkooperationspartner

    IGS Mühlenberg, IGS Linden, KGS Laatzen, VSE Hannover; ab 02/2016: IGS Mühlenberg

  • Inclusion in the international context: a comparative study (2014-2016)

    Wissenschaftliche Leitung

    Prof. Dr. Birgit Herz

     

    Projektdurchführung

    Dipl.-Sozialpäd. Matthias Meyer

    Dr. Tanja Vehkakoski (University of Jyväskylä)

    B.A. Nicole Weiberg

    Laufzeit

    10/2014 – 09/2016

     

    Projektbeschreibung

    The United Nations has published important policy documents concerning inclusion as well as inclusive education in the past: „Salamanca Statement“ (UNESCO, 1994), „Education for all“ (UNESCO, 2000), and „Convention on the Rights of Persons with Disabilities“ (United Nations, 2006). Especially since 1994, a growing debate about inclusion (Hodkinson, 2012) and its various meanings and definitions (Graham & Slee, 2008) has also arisen.

    The aim of this research project is to analyse the debate on inclusion in four international scientific journals in the field of special and inclusive education. The main research questions are the following: 1) What are the main subjects within the debate on inclusion?, and 2) What are the differences between discussing inclusion in the past (1997–2000) or in the present (2010–2013)?

    The project is a joint work of Matthias Meyer (Department of Education for SEBD, Leibniz Universität Hannover) and Dr. Tanja Vehkakoski (Department of Education/Special Education, University of Jyväskylä).

     

    References

    Graham, L. J., & Slee, R. (2008). An Illusory Interiority: Interrogating the discourse/s of inclusion. Educational Philosophy and Theory, 40(2), 277–293.
    Hodkinson, A. (2012). Illusionary inclusion – what went wrong with New Labour's landmark educational policy? British Journal of Special Education, 39(1), 4–11.
    UNESCO. (1994). The Salamanca Statement and Framework for Action on Special Needs Education. Retrieved from http://www.unesco.org/education/pdf/SALAMA_E.PDF
    UNESCO. (2000). The Dakar Framework for Action: Education for All: Meeting our Collective Commitments. Retrieved from http://unesdoc.unesco.org/images/0012/001211/121147e.pdf
    United Nations. (2006). Convention on the Rights of Persons with Disabilities. Retrieved from http://www.un.org/disabilities/documents/convention/convoptprot-e.pdf

  • Kooperation von Kitas (Kindertagesstätten) und KSD (kommunaler Sozialdienst) der Landeshauptstadt Hannover (2014)

    Wissenschaftliche Leitung

    Prof. Dr. Birgit Herz

     

    Projektdurchführung

    Jan Hoyer

     

    Laufzeit

    2013- 2016

     

    Projektbeschreibung

    In diesem Projekt stehen Kooperation, Kommunikation und Koordination der Systeme „Kommunaler Sozialdienst“ und „Kindertagestätten“ in Hannover im Mittelpunkt der Datenerhebung und -auswertung. Im Hinblick auf die Zielgruppe der Kinder mit Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung wird ein Organisationsentwicklungsprozess im Kontext der „Hilfen zur Erziehung“ formativ evaluiert.

  • Veränderter Blickwinkel. Qualitative und quantitative Untersuchung zu Auswirkungen traumapädagogisch fundierter Fortbildung auf die pädagogische Arbeit in der Schule und Jugendhilfe (2014-2016)

    Wissenschaftliche Leitung

    Jun. Prof. Dr. David Zimmermann

     

    Projektdurchführung

    Jun. Prof. Dr. David Zimmermann

     

    Laufzeit

    2014 – 2016

     

    Projektbeschreibung

    Traumapädagogische Fortbildungen der Lehrkräfte in inklusiven und intensiv-pädagogischen Settings stehen im Mittelpunkt dieses Forschungsprojekts. Denn es ist ein bemerkenswertes Ergebnis des Forschungsprojekts „Traumatisierte Kinder und Jugendliche in der Schule“, dass bei den Fachkräften ein hohes Maß an Interesse und Bedarf an diesbezüglichen Qualifikationen vorliegt, die Kenntnisse hinsichtlich Diagnostik und Förderung traumatisierter Kinder und Jugendlicher jedoch bislang sehr gering sind. Die Fachkräfte erleben sich in diesen Fortbildungen als verantwortlich und kompetent für die Entwicklung jener betroffenen jungen Menschen. Gleichwohl liegt bislang im deutschsprachigen Raum und, soweit das zu überblicken ist, auch international keine Untersuchung vor, die die Effekte explizit traumapädagogisch orientierter Fortbildungsangebote untersucht. Die Auswirkungen der Fortbildungen auf die subjektive Handlungskompetenz der Fachkräfte werden deshalb quantitativ-längsschnittlich erhoben und ausgewertet. Mithilfe der Selbstwirksamkeitsskalen von Schwarzer & Jerusalem (1999) werden zu drei Messzeitpunkten die professionellen Belastungen und Ressourcen der Teilnehmenden erhoben. Dies wird ergänzt durch qualitative, dem Tavistock-Ansatz folgende Beobachtungen in den Schulklassen. Qualitative Interviews mit Leitungskräften in den Einrichtungen, die die pädagogisch-praktische Umsetzung traumapädagogischer Standards evaluieren, werden das Projekt abschließen.   

  • Traumatisierte Kinder und Jugendliche in der Schule. Quantitative und qualitative Untersuchung zur Lage einer in der Sonderpädagogik vernachlässigten Gruppe (2013-2015)

    Wissenschaftliche Leitung

    Jun.Prof. Dr. David Zimmermann

     

    Projektdurchführung

    Dipl.-Päd. (Rehab.) Franziska Ullrich

     

    Laufzeit

    2013 – 2015

     

    Projektbeschreibung

    Dieses Forschungsprojekt geht einer im aktuellen Inklusions-Diskurs kaum behandelten Fragestellung, der Lernsituation schwer belasteter Kinder in der Schule, mit einem Mixed-Methods-Design nach.
Bei der quantitativen Erhebung mittels eines selbst entwickelten Fragebogens zu traumatisierten Kindern und Jugendlichen in der Schule handelt es sich um eine Pilotstudie, da für diesen Bereich weder Daten noch angemessene Forschungsinstrumente vorlagen.

    Der den teilnehmenden Lehrkräften zugesandte Fragebogen erhebt die Stärke der beruflichen Konfrontation mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen und vorherrschende Formen traumatischer Erfahrungen bei den Schülerinnen und Schülern. Ebenso wird die Einschätzung der Auswirkungen auf den Unterricht und die soziale Entwicklung der Kinder erfragt.

    Die Forschungsfrage des anschließenden qualitativen Forschungsteils wurde folgendermaßen konzeptualisiert:
Wie reinszenieren sich traumatische Erfahrungs- und Erlebensmuster in der pädagogischen Interaktion sowie in institutionalisierten Handlungsabläufen?

    Themenzentrierte Interviews mit den pädagogischen Professionellen wurden als erstes Untersuchungsinstrument gewählt. Aus methodologischen sowie forschungsethischen Gründen war die Beschränkung auf Fachkräfte bei der vorliegenden Thematik unumgänglich.

    Die Interviews wurden durch Beobachtungen nach dem Tavistock-Konzept ergänzt. Die Beobachterinnen verfassten im Anschluss an ihre Hospitationen ein Protokoll, in dem sie möglichst detailliert die Interaktionen, jedoch auch die vermuteten Wünsche und Ängste der beobachteten Personen niederschrieben. Insbesondere in den qualitativen Forschungsteil wurden Studierende im Rahmen der Untersuchungen für ihre jeweiligen Masterarbeiten eingebunden.


  • Auswahl abgeschlossener Projekte (1998-2011)
    • Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation eines Modellprojektes "Prävention pädophiler Übergriffe" der Basis und Woge e.V. in Hamburg (2011). Thema: „Prävent“: Vorbeugung pädosexueller Übergriffe auf Jungen im öffentlichen und halböffentlichen Raum. Team: Prof. Dr. Birgit Herz, Dipl.-Päd. Thomas Schier
    • Evaluation des Hildesheimer Beratungs- und Unterstützungszentrums (2011). Verantwortlich: FöL Jan Hoyer
    • Beschreibungen von Kompetenzen im Kontext obligater multiprofessioneller Kooperationsbeziehungen (2011). Verantwortlich: FöL Jan Hoyer
    • DAAD Gastwissenschaftlerprofessur (2011). Thema: International Perspectives on Social, Emotional and Behavioural Difficulties Prof. Markku Jahnukainen
    • Evaluation des Zentrums für Beratung und Erziehung (2010). Verantwortlich: FöL Jan Hoyer
    • Exkursion nach Jyväskylä – Finnland (2010). Thema: Inclusive Education in Finland. Verantwortlich: Prof. Dr. Birgit Herz
    • Wissenschaftliche Begleitforschung des Projektes „Jugend mit Perspektive“ (2003-2005). Verantwortlich: Prof. Dr. Birgit Herz
    • Implementation eines Programms für NEETS (Not in Education, Employment or Training) – Hamburg (2002-2004). Verantwortlich: Prof. Dr. Birgit Herz
    • Bundesweite empirische Erhebung über Schulphobie an Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie (2003). Verantwortlich: Prof. Dr. Birgit Herz
    • Implementation von niedrigschwelligen Angeboten für drop-outs – Hamburg (1998-2008). Verantwortlich: Prof. Dr. Birgit Herz
    • Bundesweite empirische Erhebung über Schulverweigerung an Schulen für Erziehungshilfen (2000-2001). Verantwortlich: Prof. Dr. Birgit Herz