Forschungswerkstatt zu qualitativ-rekonstruktiven Verfahren

Gemeinsam forscht es sich leichter!

In unserer Summerschool arbeiten Masterstudierende der Leibniz Universität Hannover und der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg zusammen an diesen und anderen Fragen.

An zwei Workshop-Wochenenden lernt Ihr Strategien und Methoden der Leitfadenentwicklung und kreative Techniken der Interviewführung kennen und probiert Methoden von sequentiell-rekonstruktiven Auswertungsverfahren aus, die helfen können, Interviews mit wenig Text zu analysieren. Den Schwerpunkt der Wochenenden stellt die Arbeit an Euren eigenen Masterarbeits-Projekten in Kleingruppen dar. Doktorand*innen der beiden Unis begleiten die Kleingruppen und bringen Beispiele und Tipps aus ihren Promotionsprojekten mit.

An jedem Wochenende haben wir darüber hinaus eine*n Gastwissenschaftler*in zu einem Impulsvortrag zu Interviews mit Menschen mit so genannter geistiger Behinderung oder zur Auswertung von schwierigem Interviewmaterial eingeladen.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Workshop-Wochenende sowie nach dem zweiten Workshop-Wochenende treffen sich die Kleingruppen selbständig, um miteinander an den eigenen Forschungsdaten zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen.

Ablauf

  • Anmeldung

    Kurzes Motivationsschreiben und Exposé bis zum 18. Juni 2023 per E-Mail an: abteilung.ge@ifs.uni-hannover.de

    Eine Rückmeldung erfolgt in der darauf folgenden Woche.

    Im Exposé bitte insbesondere forschungsmethodische Überlegungen/Ideen, aber auch offene Fragen oder Probleme erläutern!

  • Workshop I: Erhebung 14.-15. Juli (Uni Oldenburg)

    Workshop I legt den Fokus auf Leitfadenkonstruktion, Besonderheiten der Gesprächsführung und ergänzende Methoden und Mittel (wie z. B. Verwendung von Bildkarten, Miniaturen, Fotovoice). 


    Vortrag von Dr. Jan M. Stegkemper

    „Na, was weißt du über Politik?“ – Methodologische Überlegungen zur Gestaltung von Interviews mit Personen mit kognitiven und sprachlich-kommunikativen Beeinträchtigungen“

    Im Fokus des Vortrags steht die methodologische Herausforderung einer Datenerhebung mit Personen mit kognitiven und sprachlich-kommunikativen Beeinträchtigungen. Dazu werden das Instrument eines ‚Gesprächskoffers‘ vorgestellt sowie Interviewbeispiele  eingebracht, um davon ausgehend auch einen ersten Ausblick auf Möglichkeiten qualitativer (rekonstruktiver) Analysen zu geben bzw. zu hinterfragen, inwieweit diese von der Datengewinnung abhängen.

  • Arbeit am eigenen Masterarbeitsprojekt

    Im Anschluss an das jeweilige Kompaktseminar bilden die Studierenden kleine Forschungsteams, die selbstorganisiert und universitäts-übergreifend weiterarbeiten. 

  • Workshop II: Auswertung 8.-9. September (Uni Hannover)

    Workshop II  legt den Fokus auf die Auswertung von Datenmaterial der Studierenden und nimmt dabei die Frage in den Blick, wie beispielsweise mit sehr kurzen Äußerungen, mit unvollständigen Narrationen oder mit Äußerungen umgegangen werden kann, die auf den ersten Blick nicht auf die gestellte Frage zu antworten scheinen. 


    Vortrag von Dr. Judith Eckert

    „Gescheiterte“ Interviews: Von Problem- zu Schlüsselfällen.
    Methodologische und empirische Erkundungen

    Trotz bester Vorbereitung können qualitativ Forschende den Eindruck gewinnen, ein Interview oder gar mehrere Interviews seien gescheitert – etwa weil sie karg ausfallen, die Antworten unverständlich erscheinen oder das Interview aus der Hand der Forschenden geglitten ist. Üblicherweise werden solche Interviews als Problemfälle erachtet und aus der Analyse ausgeschlossen. Unter Umständen verursachen sie sogar eine Blockade im Forschungsprozess. Im Vortrag wird methodologisch und empirisch erkundet, inwiefern „gescheiterte“ Interviews zu Schlüsselfällen der Forschung und Ausgangspunkt eines Problemlöseprozesses werden können, der ein vertieftes Fremd- und Selbstverstehen ermöglicht.

  • Arbeit am eigenen Masterarbeitsprojekt

    Im Anschluss arbeiten die Forschungsteams selbstorganisiert am eigenen Masterarbeitsprojekt weiter.

  • Evaluation

    Es handelt sich bei dieser Summerschool um ein innovatives Lehr-Lernprojekt, das von Studierenden freiwillig und zusätzlich zu den regulären Lehr- und Betreuungsangeboten im Rahmen der Masterarbeit genutzt werden kann. Es ersetzt nicht die Betreuung/Beratung durch die Erst- und Zweitgutachter*innen!

    Für eine spätere Wiederholung und ggf. Verstetigung des Projektes wird die Summerschool evaluiert:

    Formative Evaluation: Am Ende des zweiten Workshop-Wochenendes werden die Teilnehmer*innen der Summerschool mit einem EvaSys-Fragebogen befragt. In einem Auswertungsgespräch mit studentischen Mitarbeitenden des Projektes werden Erfahrungen der Teilnehmer*innen dokumentiert und im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Konzeptes ausgewertet.

    Summative Evaluation: Zudem werden die betreuenden Gutachter*innen der Masterarbeiten im Anschluss an die Abgabe der Arbeiten in einem online-Survey gebeten, einzuschätzen, inwiefern die Forschungswerkstatt zu einer qualitativen Verbesserung der methodischen Kenntnisse und Kompetenzen der Studierenden beitragen konnte. Der Fokus dieser Befragung liegt auf der Bewertung des Projektes, nicht auf der individuellen Leistung der Studierenden.

Info-Termin & Anmeldung

Interesse?
  • Am 22. Mai 2023 findet in der Zeit von 17.30 bis 19.00 Uhr ein Info- und Vorbereitungstreffen (online) statt. Zugang erhälst du über diesen Link
  • Bitte sende Dein Exposé bis zum 18. Juni 2023 per E-Mail an: abteilung.ge@ifs.uni-hannover.de.
  • Ein Merkblatt findest Du hier.

Haben Sie Fragen?

© Roland Schneider/Bilderraum Fotostudio
Prof. Dr. Imke Niediek
Professorinnen und Professoren
Adresse
Schloßwender Straße 1
30159 Hannover
Gebäude
Raum
216
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Prof. Dr. Imke Niediek
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216

Projekt in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Pädagogik und Didaktik bei Beeinträchtigungen der geistigen Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung inklusiver Bildungsprozesse Prof. Dr. Teresa Sansour (C.v.O. Universität Oldenburg)

Gefördert aus Studienqualitätsmitteln der Leibniz School of Education und des Forschungsdekanats der Philosophischen Fakultät