DAAD-Antrag erfolgreich

Zweites PAGEL-Projekt geht an den Start!

PAGEL – das Akronym steht für Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern und beschreibt ein vom DAAD initiiertes Förderprogramm, das „durch Aus- und Fortbildungsangebote der Partnerhochschulen und Etablierung entwicklungsrelevanter fachlicher Netzwerke sowie durch die Vorbereitung Studierender auf eine berufliche Tätigkeit in ihrer Heimatregion zur Stärkung des Gesundheitsbereichs in den Partnerländern beitragen“ will (www.daad.de). Bereits 2015 bis 2018 konnte die Abteilung für Sprach-Pädagogik und -Therapie unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Lüdtke erfolgreich ein Projekt realisieren, das dieser PAGEL-Förderlinie zugehörig ist und unter dem Titel Knowledge Transfer by Global Unity – Multilateral East African-German Partnership in Speech Language Pathology (SLP) firmierte.

Das seit neustem bewilligte PAGEL-Projekt mit einer Laufzeit von vier Jahren (2020–2023) trägt den Titel SpeechBase – Speech, Language and Hearing Ressources in Subsaharan-Africa und strebt den Aufbau einer Infrastruktur in der akademischen Sprachtherapie in Ausbildung und Praxis an. Es knüpft an die Ergebnisse des ersten PAGEL-Projekts an, wird aber um weitere klinische Blickwinkel ergänzt, indem – neben den bestehenden Partnerschaften mit der Kenyatta University Nairobi (Kenia) und der Muhimbili University of Health and Allied Sciences in Dar es Salaam (Tansania) – die University of Pretoria (Südafrika) und das Kilimanjaro Christian Medical Centre in Moshi (Tansania) als neue Partner hinzugewonnen werden konnten. Das Ziel der Implementierung einer sprachtherapeutischen Infrastruktur wird in erster Linie durch den Aufbau von Studienmodulen mit grundlegenden Inhalten der sprachtherapeutischen Praxis angestrebt, um diese kultur- und regionsspezifisch sowie interdisziplinär in bestehende Studiengänge wie HNO, Pädiatrie und Sonderpädagogik integrieren zu können. Langfristig wird das Einrichten von Studiengängen der Sprachtherapie anvisiert. Durch personelles Capacity building sollen dann fortlaufend Fortbildungen für angrenzende Berufsgruppen wie Pflegepersonal und Lehrkräfte etabliert werden. Ausgehend von den Ergebnissen des ersten PAGEL-Projekts erfolgt die Konzeption der akademischen Inhalte flankierend digital, um die Möglichkeiten von E-Learning und E-Health für die Lehre und Fortbildung zu nutzen.

Zentrales Ziel des Digitalisierungskonzeptes ist der Aufbau einer Datenbank für Lehre und Forschung mit frei verfügbaren Inhalten für die sprachtherapeutische Praxis. Das im vorangegangenen Projekt etablierte Expert*innen-Netzwerk wird im Rahmen von kooperativen Forschungsprojekten, Promotionen und projektspezifischen Publikationen in Online-Journalen und Newslettern weiter ausgebaut.