Professionalisierung

SprachPÄDAL – Sprachentwicklungsstörungen im pädagogischen Alltag identifizieren. Interpretation sozial-emotionalen Verhaltens ein- und mehrsprachiger Kinder

  • Projektbeschreibung & Ziele

    Im deutschsprachigen Raum zeigt sich in den letzten zehn Jahren eine immer stärker werdende sprachliche Diversität. Mittlerweile wachsen in Deutschland etwa 21 % der Kinder beim Schuleintritt mehrsprachig auf (Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung, 2022). Außerdem manifestieren sich bei etwa 10 % aller Kinder sprachliche Auffälligkeiten klinischer Natur (Norbury et al., 2016) als Sprachentwicklungsstörung. Darüber hinaus können anhaltende Sprachverstehensprobleme bei Kindern und Jugendlichen zu Missverständnissituationen führen oder auch vermeintlich sozial-emotional auffälliges Verhalten verursachen. Dabei werden sprachlich-kommunikative Beeinträchtigungen als mögliche Ursache für das beobachtete Verhalten bei etwa vier von fünf Kindern und Jugendlichen übersehen (Hollo et al., 2014). Somit kommen Fehleinschätzungen von Fach- und Lehrkräften im Sinne eines unerkannten (missed identity) oder überinterpretierten (mistaken identity) Förder- und Therapiebedarfs (Bedore et al., 2011; Scharff Rethfeld, 2020) vor.

    Mit einer Online-Fragebogenstudie in deutschsprachigen Ländern wird untersucht, wie (angehende) Fachpersonen (Studierende, Referendar:innen, Lehrkräfte, pädagogische sowie sprachtherapeutisch tätige Fachkräfte) den Förderbedarf von ein- und mehrsprachigen Kindern mit besonderen sprachlichen und sozio-emotionalen Verhaltensmerkmalen einschätzen. Als Stimuli zur fokussierten Befragung werden verschiedene schriftliche Fallvignetten eingesetzt. Dazu werden die Faktoren sprachliche Fähigkeiten, Mehrsprachigkeit, emotional-soziale Disposition und Geschlecht in unterschiedlichen Kombinationen modelliert und ermittelt, inwieweit diese Merkmale Unterschiede in Einstellungen, Selbstwirksamkeitswahrnehmung und diagnostischer Einschätzung bei den Befragten hervorrufen. Die erhobenen quantitativen Daten werden deskriptiv und inferenzstatistisch ausgewertet sowie mit zusätzlichen qualitativen Auswertungen in Verbindung gebracht.

  • Leitung & Team

    Leibniz Universität Hannover

    Universität Bremen

    Technische Universität Dortmund

    Dr. Ulrich Stitzinger

    Prof. Dr. Anja Starke

    Dr. Alexander Röhm

    Lehrbeauftragte:

    Maren Eikerling, PhD

    Ellen Bastians

    Wiss. Mitarbeitende:

    Katharina Rademacher

    Seda Saban-Dülger

    Wiss. Mitarbeitende:

    Michelle Grengel

    Stud. Mitarbeitende:

    Julia Baumgärtel

    Nele Blume

    Timea Braun

    Cora Feismann

    Nina Galinat

    Stefanie Grewe

    Tabea Holdorf

    Brit Krems

    Janna Meyer

    Jael Ostmeyer

    Sara Schankweiler

    Stud. Hilfskräfte:

     

    Stud. Mitarbeitende:

    Elena Fedosejew

    Mara Kaufmann

    Lena Marquardt

    Sophia Unkel

    Pia Verholen

    Lajana Wolf

    Stud. Hilfskräfte:

    Laurenz Klein

    Luca Thiemann

     

     

  • Laufzeit & Förderung

    Laufzeit: 09/2022 – 12/2024

    Förderung: Leibniz School of Education (LUH), SoSe 2023, SprachPÄDAL als Lehrangebot zu Schlüsselkompetenzen im Fächerübergreifenden Bachelor und Bachelor Technical Education

     

  • Zur Studienteilnahme "Diagnostisches Handeln"

    Derzeit suchen wir:

    • Lehrkräfte, Lehramtsstudierende, Referendar:innen aller Schulformen,
    • (angehende) pädagogische Fachkräfte der Frühpädagogik,
    • (angehende) sprachtherapeutisch tätige Fachkräfte mit unterschiedlichen Berufsabschlüssen,

    die einen Fragebogen von etwa 20 min Bearbeitungszeit ausfüllen.

    Die Daten werden selbstverständlich absolut vertraulich behandelt und anonym erhoben. Es sind keinerlei Rückschlüsse auf die Person möglich.

    Link zum Online-Fragebogen:

    http://chip.fk13.tu-dortmund.de/umfragen/diagnostik

     

  • Kooperationspartner*innen

     

    Universität Bremen, Inklusive Pädagogik – Förderschwerpunkt Sprache (Prof. Dr. Anja Starke)

    Technische Universität Dortmund, Communication for Health, Inclusion, and Participation (Dr. Alexander Röhm)

     


ESMK - Evaluation der Umsetzung des Bildungsauftrags Sprachbildung und Sprachförderung in niedersächsischen Kindertageseinrichtungen

  • Projektbeschreibung & Ziele

    Wie wird der Bildungsauftrag Sprachbildung und Sprachförderung, der seit dem 01.08.2018 durch eine Novellierung des Gesetzes über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) im Land Niedersachsen gesetzlich verankert ist, in den niedersächsischen Kindertageseinrichtungen umgesetzt? Das ist die elementare Frage der Evaluation, mit der das Niedersächsische Kultusministerium (MK) das Institut für Sonderpädagogik, Abteilung Sprach-Pädagogik und -Therapie, Prof. Dr. habil. Lüdtke und Dr. Ulrich Stitzinger, sowie das Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (ies), Dr. Andreas Borchers und Beate Seusing, beauftragt hat. In den nächsten drei Jahren (2020–2022) werden die beiden Kooperationspartner somit flächendeckend im Land Niedersachsen und aus unterschiedlichen Perspektiven erforschen, wie alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung in frühkindlichen Bildungseinrichtungen realisiert wird. Zentraler Dreh- und Angelpunkt wird hierbei die Zusammenarbeit mit verschiedensten Akteuren aus Administration und Praxis der Sprachbildung und Sprachförderung im Elementarbereich sein.  

    Untersucht wird im Rahmen der Evaluation vor allem, welche Auswirkungen die neuen gesetzlichen Regelungen auf verschiedene Zielgruppen haben und inwieweit die individuelle, alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen insbesondere für Kinder im letzten Jahr vor der Einschulung unter den gegebenen Bedingungen gelingt.

    Dazu wird der Fokus auf drei Aspekte gerichtet:

    1. die Mittelverwendung der besonderen Finanzhilfe Sprachbildung und Sprachförderung;
    2. die konzeptionelle Ausgestaltung auf der Ebene der örtlichen Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Kindertagesstätten;
    3. die Umsetzung des Bildungsauftrags in den Kindertagesstätten durch die beteiligten Akteure.

    Praktisch erfolgt dies zum einen über die Auswertung der Anträge zur besonderen Finanzhilfe, der Regionalen Sprachförderkonzepte sowie der pädagogischen Konzeptionen ausgewählter Kitas zum Bereich Sprachbildung- und Sprachförderung. Zum anderen werden Eltern, Kita-Träger, Kita-Leitungen und pädagogische Fachkräfte, Fachberatungen Sprache sowie Grundschulleitungen befragt. Zur Analyse und Bewertung werden verschiedene, sich ergänzende Methoden angewandt, wobei in erster Linie qualitative Dokumentenanalysen und quantitative Fragebogenerhebungen zum Tragen kommen werden.

    Aus den Ergebnissen sollen geeignete Handlungsempfehlungen hinsichtlich personeller, materieller und konzeptioneller Bedingungen zur frühkindlichen Sprachbildung und Sprachförderung landesweit abgeleitet werden.

    Weiterführende Informationen

    https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/fruhkindliche_bildung/trager/sprachbildung_und_sprachforderung/sprachbildung-und-sprachfoerderung-6020.html

  • Leitung & Team

    Team des IfS:

     

    Team des ies:

    • Dr. Andreas Borchers
    • Beate Seusing
    • Bernd Behrensdorf
  • Laufzeit & Förderung

    Laufzeit: 02/2020–12/2022

    Förderung: Niedersächsisches Kultusministerium (MK)

  • Publikationen und Presse